Ein Elch! Ein Elch?
Am Wochenende fand bei uns die “Einführung in die Kunst des Fährtenlesens“ statt. Zu zwölft stürzten wir uns also in das Abenteuer des Fährtenlesens und begannen ganz von vorn. Was gehört alles zum Fährtenlesen dazu? Was ist ein Trittsiegel? Welche Gangarten gibt es und wie zeigen die sich im Boden? Wie bewegen sich Säugetiere? Was kann ich alles wahrnehmen? Ausprobieren, beobachten, austauschen und interpretieren- am Ende eines lern-intensiven Samstages gingen die Gruppen alleine in den Wald um sich auf die Suche nach der Vielfalt der Spuren zu machen. Und eine Gruppe fand im dichten Farn tatsächlich eine ungewöhnlich große Losung: Große, trockene, am Ende eher abgerundete, walzenförmige und glatte Losungsstücke fanden sie und brachten sie mit zurück zum Feuerplatz. Die Aufregung war enorm: Das könnte Elchlosung sein! Schnell wurden die Bücher herausgeholt und nachgeschlagen: Ist das wirklich möglich? Immer wieder kommen Elche aus dem Osten nach Brandenburg und sind hier unterwegs. Bekannte von mir haben vor einigen Jahren auch in der Nähe von Eberswalde Elchfährten entdeckten. Gibt es möglicherweise einen Elch am Zinken? Wann war er (oder sie?) da? Was hat der Elch hier gemacht? Ist er nur durchgezogen oder hat er sich länger hier aufgehalten? Sehr, sehr viele Fragen sind offen geblieben. Und nicht zuletzt: Möglicherweise handelt es sich auch Losung vom Rotwild, die nur in diesem Falle besonders Elch-ähnlich aussieht…
Das Schöne an der Sache ist, dass sich das Rätsel wohl nicht einfach lösen lässt! Wir können also auch weiterhin voller Neugier in den Wald gehen und immer wieder Neues entdecken, immer weiter Fragen stellen. Und vielleicht werden wir auch noch andere Tierarten entdecken, mit denen wir nicht gerechnet haben…