Der Winter, und damit die dunkelste und kälteste Jahreszeit, hat begonnen. Es ist Zeit, die Geschichten des Jahres zu teilen und wirken zu lassen. Momente der Rückschau und vorsichtige Blicke auf das, was kommen wird. Der „Zinken“ ist menschenleer, dafür schläft Reh wieder auf dem Ameisenhügel, Wildschwein sucht in zahllosen Maulwurfshügeln nach Nahrung, Wolf streift regelmäßig über das Gelände und alle hinterlassen ihre eindrucksvollen Spuren und Zeichen.

 

Wir blicken auf ein Jahr voller intensiver Momente und Begegnungen zurück. Meine Vision von der Entstehung eines naturbelassenen, wilden und gleichzeitig wunderschönen Ortes wird immer realer. Es wird immer mehr zu einem Ort, an dem Naturverbindung, zwischenmenschlicher Austausch und ein Ankommen in der eigenen Mitte stattfinden kann. Ein Ort für bedeutungsvolle Begegnungen, einerseits zwischen Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft und andererseits mit der vielfältigen Tier-und Pflanzenwelt, den Elementen und den natürlichen Zyklen im Jahresverlauf.

 

Der Zinken war belebt mit vielen neuen und alten Gesichtern bei den Oster-, Sommer- und Herbstcamps für Kinder, verschiedenen Klassenfahrten, Angeboten für Erwachsene, wie dem Vogelkurs, dem Pflanzenkurs, der Waldscoutwoche, dem neuen Frauenwildniskurs, dem Familiencamp, der Kunst des Fährtenlesens, der Drachinzeit (Übergangsrituale für Mädchen) und dem Naturtherapieworkshop. Alle zwei Wochen fand unsere regionale Wildnisgruppe mit den Kleinsten statt. Regelmäßig trafen sich einmal im Monat die Spurenleser zum „Klub der Fährtenleser“.  

Ein absoluter Höhepunkt war unser diesjähriges Herbstfest, das mit über 200 Menschen so gut wie noch nie besucht war. Neben den vielfältigen Workshops, verschiedenen Kurzvorträgen, haben wir zum ersten Mal ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt, in verschiedenen Kleingruppen besprochen. Was wünsche ich mir von den Ältesten? Wo sind unsere Ältesten zu finden? Wie kann ich Ältester werden/sein und dieser Rolle gerecht werden? Fragen, welche mich und viele Besucher über das Herbstfest hinaus beschäftigt haben und weiterhin beschäftigen werden.

 

Gleichzeitig war das Jahr 2016 immer wieder von erschütternden Nachrichten geprägt. Diese haben mich oft betroffen gemacht. Umso notwendiger ist es für mich, Erfahrungsräume und Alternativen für ein friedliches Miteinander zwischen unseren Teilnehmern mit oft unterschiedlichen Lebensgeschichten und -entwürfen anzubieten.

 

Für das Mitgestalten dieser alternativen Kultur möchte ich hiermit allen Freunden, Unterstützern, Helfern, Neugierigen und Naturhungrigen danken.

 

Es gibt mir Hoffnung und Kraft zu sehen, dass diese Kultur, in meinen von der modernen Welt geprägten Alltag, integriert werden kann.  Viele dieser kulturellen Elemente beziehen sich auf altes Wissen von verschiedensten Naturvölkern, einschließlich unserer eigenen Vorfahren, in denen eine gesunde, starke Verbindung zur Natur und eine friedliche Kommunikation untereinander im Mittelpunkt stand.

 

Auch im kommenden Jahr bieten wir ein vielfältiges Programm für Neueinsteiger und Fortgeschrittene an. Schaut doch in unseren Jahreskalender und lass dich inspirieren.

Einen gelungenen Start ins neue Jahr, Euer Paul und Daniela.