Das Herbstlaub der Bäume strahlt in warmen Farben am Wegesrand der Landstraße. Sie führt uns zur Wildnisschule Hoher Fläming, wo sich heute der Trackingclub trifft.
Empfangen werden wir mit einer herzlichen Umarmung, strahlende Augen laden uns ein, dabei zu sein.
Nach einer Vorstellungsrunde beginnen wir mit einer kleinen Meditation, wir lauschen den Tönen des Herbstes, spüren den Wind in den Haaren und riechen die klare kühle Luft.
Die Gruppe teilt sich in das „Spurenlesen“ und in die „Waldschleicher“.
Ich schließe mich letzterer an, wir lassen uns treiben, rätseln über Frassspuren an Äpfeln und sehen Ausgrabungsorte kleiner Vierbeiner die auf der Suche nach, noch kleineren fellbesetzten Leckerbissen gewesen sind.
Wir lauschen den Rufen der Waldvögel, dem aufgeregtem Gezeter der Amsel und bestaunen die Sonne die sich ihren Weg durch die Baumkronen bahnt. Sie verwandelt die Welt um uns herum, in ein sanftes Spiel aus Licht und Schatten mit einem Hauch Magie.
Unser Weg führt uns später zu einem Feld, auf dem die andere Gruppe einige Fährten abgesteckt hat.
Wir sehen dort eine hundeartige Spur die auf ein dreibeiniges, scheinbar verletztes Tier hindeutet und einige der Teilnehmer in ihren Bann zieht. Es wird munter philosophiert welche Möglichkeiten des Ganges wohl statt gefunden haben könnten.
Außerdem zog der Waschbär seine Runde, ebenso wie die Rehe, die Wildschweine und der Hase, dessen Spur an einem angenagtem Apfel stoppte, bevor er weiter lief.
Das Ende der Spurensuche läutet ein Teilnehmer ein, dessen Ohrring sich unbemerkt aus seinem Ohr den Weg in die Freiheit suchte, doch nicht weit kommen sollte.
Mit Adleraugen scannen alle den Boden, nach dem der Ausruf kam stehen zu bleiben.
Zuerst findet sich nach dem Jacke ausschütteln der Verschluss wieder an und nach einem intuitivem Tip „doch mal die Hosentasche zu kontrollieren“, auch der Ohrring.
Einen passender Abschluss des Tages wie ich finde.
Nach dem Entzünden des Feuers wird in der Abschlussrunde den Geschichten jedes einzelnen gelauscht und ein Lied gesungen welches das Gehen eher schwerer macht und zum bleiben einlädt.
Dankbar für diesen Tag, führt der Weg über dunkle Landstraßen, die von Rehen gekreuzt werden wollen, im langsamen wildtierfreundlichem Tempo wieder nach Hause.