An die Spurenleser am 7.3.2015  auf dem Sensthof – eine
philosophische Betrachtung.
Spuren Lesen ist eine Philosophie(nach Duden: Wissenschaft von der
Erkenntnis des Sinns des Lebens, der Welt und der Stellung des
Menschen in der Welt).
Spuren sind Vergangenheit.
Spuren führen in die Gegenwart.
Spuren in die Zukunft können nur gedacht werden.
Eine Spur hat immer einen Anfang und ein Ende.
Wer fremde Spuren sucht und lesen kann, hat es leichter, seine eigene
Spur zu finden und zu lesen.
Die eigene Spur ist sein Leben.  Sie scheint oftmals von der Zeit
verwaschen und verweht. Aber der geübte Fährtenleser ahnt sie und
sorgt dafür, daß sie wieder sichtbar wird, bevor sie ganz ausgelöscht
wird.
Beim Zurückverfolgen seiner Spur findet er viele Erkenntnisse über seine
Existenz. Seine Spur führt nach innen – zum Verständnis seiner selbst.
Auf der Sinnsuche beginnt er, seine Spur in die Zukunft zu bedenken
und bewußter anzulegen. Er sieht auch das Ende – das endgültige –
seiner Spur.
Er versucht, eine Spur anzulegen und zu hinterlassen, die andere
Spurenleser finden sollen und sie in Wertschätzung fortführen möchten.
Und deshalb, ihr Spurenleser, übt ihr hier und jetzt das Lesen, damit ihr
auch Eure eigenen Spuren erkennt.

(Dieter Wankmüller, 7.3.2015)