Ein Tag unter Füchsen

– Einführungstag in die Kunst des Spurenlesens und Wahrnehmungstechniken

Viele unserer heimischen Tiere sind nachtaktiv und meist sehr scheu. Ihre Lebens- und Verhaltensweisen sind oft schwer zu beobachten. Durch ihre Spuren und Zeichen hinterlassen sie jedoch ihre Geschichten in der Landschaft.

Spurenlesen hilft uns, Einblicke zu bekommen und öffnet dadurch ein Fenster in die verborgene Welt der Tiere. Bei der Vielzahl der Tiere und den verschiedensten Zeichen, die sie hinterlassen, ist es oft herausfordernd einen Anfang zu finden.

An diesem Tag soll uns der Fuchs helfen einen Einblick in die uralte Kunst des Spurenlesens zu bekommen. Wir werden uns mithilfe der Trittsiegel, Pfade, Fraßspuren, Baue, Losungen und Schlafplätze intensiv mit den Methoden und Werkzeugen des Spurenlesens auseinandersetzen. Wir werden uns mit der Frage beschäftigen, wie der Fuchs die Landschaft beeinflusst und gleichzeitig wie die Landschaft die Verhaltensweisen des Fuchses bestimmt.

Sich wie ein Beutegreifer zu bewegen, ganz lautlos und wachsam, ist eine überlebenswichtige Fähigkeit für den Fuchs. Dieser heimliche Jäger weiß sehr genau, wie er sich im Schatten der Wahrnehmung seiner Beute bewegen kann. 

Das Ändern unserer Bewegungsmuster und das Erweitern unserer Wahrnehmung können der Schlüssel sein, einem Tier so nah zu kommen, dass es nicht vor uns wegläuft. Wir können es dann ganz nahe in seiner Alltagsroutine erleben und erhalten Einblicke in eine uns sonst verborgene Welt.

  • Wo halten sich Füchse gerne auf? Wie bewegen sie sich, wenn sie entspannt sind? 
  • Wie kann ich mich so lautlos wie ein Fuchs bewegen? Fressen Füchse nur Mäuse?
  • Wie groß ist ihr Bewegungsradius?
  • Wann paaren sie sich?
  • In welcher Beziehung stehen sie zu anderen Tieren? Wer sind ihre Feinde?
  • Wie nehmen Füchse ihre Umwelt wahr?
  • Wie fühlt sich eigentlich ein Fuchs?


An diesem Tag lernen wir Trittsiegel des Fuchses von anderen Abdrücken zu unterscheiden, wir lernen Grundgangarten kennen, lernen wie Fraßplätze und Baue aussehen, finden Haare von Füchsen im Wald und vieles mehr.
Zusätzlich werden wir Grundlagen in Wahrnehmungstechniken und Gangarten nutzen, um als Mensch keinen „Fremdkörper“ im Wald darzustellen und tiefer in die Natur einzutauchen.

Dafür verbringen wir den ganzen Tag draußen und nutzen die Möglichkeit, uns gemeinsam mit Gleichgesinnten auf Spurensuche zu begeben, denn bei uns gilt das Motto: „Wer alleine Spuren liest, hat immer Recht!“

Lukas Wiegmann

... ist seit seinem achten Lebensjahr bei fast allen Wildniscamps mit dabei und seit 2012 Helfer und Mitgestalter bei Camps und Kursen der Wildnisschule.  

Natur bedeutet für ihn mehr, als nur raus zu gehen um Tiere zu sehen. Es begeistert ihn, wie viel es Draußen zu entdecken gibt. Er ist ist Sammler von kleinen und großen Geschichten und möchte Anderen mit seiner tiefen Verbindung zur Erde anstecken. Das Zuhausefühlen im Wald gibt ihm Kraft.
Für ihn ist Natur nicht nur eine Erfahrung in den Camps und Kursen sondern auch ein großer Teil des Alltags und aus seinem Leben nicht mehr weg zu denken.