Wildnis Kontrovers

Kulturelle Aneignung

Kulturelle Aneignung ist auch im Kontext der Wildnisschule ein Thema mit dem wir uns beschäftigen müssen. Es bezeichnet das unreflektierte, respektlose und oft zum Nachteil von Minderheiten führende Aneignen kultureller Werte, Objekte und Symbole. Das Konzept der Kulturellen Aneignung dient uns als Spiegel zur Reflektion der eigenen Position und Verantwortung.

Die Gründung der Wildnisschule Hoher Fläming wurde inspiriert von den Lehren Tom Browns (Gründer der ersten Wildnisschule „Tracker School“) und seines Schülers, Jon Young (Mitbegründer der „Wilderness Awareness School“). Unsere Wildnisschule ist seitdem in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess.
Die letzten Jahren waren außerdem beeinflusst durch den Kontakt mit dem Spurenleser /´Ui und seiner Familie von den Ju/´Hoansi von den San in der Kalahari sowie dem Austausch mit Tom Porter (Sakokwenionkwas) von der Mohawks, die Teil der Konföderation der Haudenosaunees in Nordamerika sind.

Den Ursprung unserer Entstehung aus Sorge vor der Kritik der kulturellen Aneignung zu leugnen, halten wir für respektlos und unangemessen.
Gleichzeitig distanzieren wir uns deutlich von der Übernahme kultureller Praktiken und Objekte oder der Vortäuschung eines Autoritätsarguments, im Sinne längst überholter und inakzeptabler Sätze wie: „Schon die alten Indianer haben gesagt… !“.

Die Wildnispädagogik ist im kontinuierlichen Prozess des individuellen und gemeinschaftlichen Forschens. Kultureller Austausch, das Teilen von Wissen und das Kennenlernen verschiedener Standpunkte sind treibende Federn auf der Suche nach Antworten.
Wie erzeugen wir Verbindung mit der Natur und unseren Mitwesen? Was können wir mit und von der Natur lernen? Was sind Bedürfnisse unserer direkten Umgebung? Wie können wir altes, indigenes Wissen sinnhaft in unsere Gegenwart und unseren Kulturkreis integrieren?

Sternstunde der Philosophie: kulturelle Aneignung

Ted Talk, Chief Clarence Louie über: Born again as savage