Waldscouts

In dieser Woche öffnen wir die Tür zum Dasein als Scout. Wir erlangen Fähigkeiten des Unsichtbarseins, werden uns in stiller Kommunikation üben und unsere Wahrnehmung schulen.

Die Scouts sind Meister darin, die Spuren und Zeichen der Tiere zu deuten und in der Landschaft zu lesen wie in einem offenen Buch. Sie kennen die natürlichen Kreisläufe der Jahreszeiten und wissen, wo sie sich hinbegeben müssen, wenn sie einem Fuchs begegnen möchten, wissen, wo die Wölfe leben und wie sie sich bewegen. Sie wissen, wo sich die nächste Wasserquelle befindet, und können nur mit einem Messer am Gürtel in der Wildnis leben. Dabei können sie sich mit ihren Fähigkeiten lautlos bewegen ohne Spuren zu hinterlassen. 

Heute leben wir jedoch nicht mehr in Stämmen und die ursprüngliche Notwendigkeit der Scouts, diese Fähigkeiten zu trainieren, existiert für die meisten von uns im Alltag nicht mehr. Warum lohnt es sich trotzdem in der heutigen Zeit das Scoutdasein zu erleben?

Die Scouts waren Menschen, die sich frei bewegen konnten. Sie trugen Verantwortung für ihre Gemeinschaft, waren dabei auf sich selbst gestellt und mussten sich in der Wildnis zurechtfinden. Von ihnen können wir lernen, achtsam mit uns selbst, unserer Gemeinschaft und unserer Umwelt umzugehen. Wir können lernen unseren Weg durch das Leben selbstsicher zu gehen und uns von Hindernissen nicht entmutigen zu lassen. Vor allem aber lehren uns die Scouts, den Moment in seiner kompletten Lebendigkeit wahrzunehmen und zu erleben.

In diesem intensiven Kurs wird die Tür in die Welt der Scouts geöffnet. Wir werden unsere Komfortzone ausdehnen und in einen tiefen Kontakt zu uns, der Gemeinschaft und der Natur gehen. Dabei geht es nicht darum, sich einem Kampf ums Überleben auszusetzen und der Natur zu trotzen. Vielmehr wollen wir lernen, eigene Grenzen zu erkennen und zu überwinden, um ein Beschützer und Bewahrer für die Gemeinschaft und die Natur zu werden. Wie kommen wir den Tieren nahe, ohne dass sie weglaufen? Wie können wir uns bewegen wie ein Wolf, der ein Meister darin ist, sich im Schatten der Wahrnehmung seiner Beute zu bewegen? Wie entgehen wir der Wahrnehmung anderer? Wir werden uns darin schulen, unsere menschliche Silhouette verschwimmen zu lassen und damit kein „Fremdkörper“ mehr im Wald sein. Wir werden mit unserer Umwelt verschmelzen und Eins mit ihr werden. Damit eröffnet sich eine meist verborgene Welt, die es uns erlaubt eine ganz neue Schönheit in uns, der Gemeinschaft und dem Draußensein zu erleben.

Bist Du bereit, unter die Oberfläche zu schauen?

Bist Du bereit, unsichtbar zu werden?
Bist Du bereit, zu gehen, ohne gehört zu werden?
Bist Du bereit, ohne Augen zu sehen?
Bist Du bereit, Grenzen zu überschreiten?
Bist Du bereit, Eins zu werden?

Inhalte sind u.a.:

  • Tarnen
  • Erweiterte Schleichtechniken
  • Bewegen in Gruppen
  • Stille Komunikation
  • Wahrnehmungstraining
  • Scout Ethik
  • Physische und psychische Unsichtbarkeit und Präsenz
  • Transzendieren von Angst

Die Zeit als Scout steigert unsere Kreativität und unser Selbstvertrauen. Die Wahrnehmung dehnt sich immer weiter in die Landschaft aus. Wir fühlen uns verbunden, präsent und im Moment. Es entsteht ein positives, stärkendes Lebensgefühl.

Begib Dich auf die Reise, das Abenteuer beginnt…

Ich denke Schönheit wahrnehmen zu können, hat viel mit Achtsamkeit zu tun. Und meine Fähigkeit die Fülle eines Moments wahrzunehmen, wurde im Scoutkurs sehr gestärkt. So hat eine Woche im Wald, voller spannender und spaßiger Geschichten, jeden weiteren Moment meines Lebens etwas schöner gemacht.
 
HO, ich habe mit dem Herzen gesprochen 😉

Erik

Lukas Wiegmann und
Lilith Ganten-Lange 

Lukas und Lilith begannen schon im Grundschulalter sich mit dem Wissen der Scouts zu beschäftigen und über ihr altes Wissen und ihre Fertigkeiten zu lernen. Über die Jahre nahmen sie an vielen Wildniskursen Teil, reisten in die USA / nach Kanada und sind heute fester Bestandteil des Teams der Wildnisschule Hoher Fläming.