Liebe Wildnisverbündete,

ein großes Dankeschön für das diesjährige Herbstfest. Es hat mich glücklich gemacht, ein Wochenende der Wertschätzung und dem Dank für die Früchte des Jahres zu widmen. Alle Menschen die vor Ort waren haben auf ihre Art und Weise mitgewirkt, dieses wohltuende Fest zu gestalten. Danke für die zahlreichen Rückmeldungen mit Impressionen von der gemeinsamen Zeit. Viel Spaß beim Lesen:

Kathinka aus Berlin:

„Dieses Herbstfest war ein wahres Fest der Verbindung. Verbindung zwischen Herzen, von Gedanken und Visionen, Verbindung zwischen Generationen (wie schön waren all die kleinen Kinder zwischen uns!), Verbindung zur Natur durch unsere Sinne (und die Mägen!) und natürlich die Verbindung in der Gemeinschaft durch Lachen, Lieder, im Kreis am Feuer, beim Geschichten Lauschen oder beim Abwaschen. Es gab den Raum, sich mit altem Wissen und neuen Erfahrungen zu verbinden. Was dieses mal sehr besonders für mich war, war auch die Verbindung zu allem was dazwischen ist oder darüber hinaus – all den Dingen ohne Wort oder Form. Wunderschön, berührend und magisch!  DANKE an alle, die da waren (und an die dazwischen und darüber hinaus….).“

Caroline aus Magdeburg:

„Mein Sohn im Arm am Feuer sitzen, die Kraft der Gemeinschaft spüren. Pilze sammeln im tropfenden Wald. Stille Post im Kreis – Wärme spüren. Mich eins und geborgen fühlen mit dem Wald. Dreckig, lebendig, berührt.“

Mara und Pieter aus Göttingen:

„Es war ein wundervolles Fest. Wir sind tief berührt, bewegt und unglaublich dankbar für diesen Ort und die Menschen, die diesen Raum halten und gestalten, tragen und füllen. So viele Farben, solch eine Fülle & prachtvolle Vielfalt. Strahlende Augen, leichtfüßige Schritte, klingendes Lachen, tönende Lieder und berührende Geschichten. So viele offene, herzliche, warme Begegnungen. Wir fühlen uns kraftvoll gehalten und wohlig genährt von dem Netz, welches wir alle zusammen in diesen Tagen gewebt haben. Durchströmt von Dankbarkeit für die alten gestärkten & neu gewobenen Verbindungen und zutiefst dankbar für die Möglichkeit des Herschenkens unseres Seins, um solch ein Fest mit zu gestalten & zu tragen. Die Erinnerung daran ist wie ein leuchtendes Feuer im Herzen, welches uns wohlig nährend noch lange begleiten wird.“

Jakob aus Leipzig:

„Ein herzliches Herbstfest, das an jenem von vor zwei Jahren andockte. Der Ort und das Team sehr willkommen heißend, die Stimmung angeregt, auch nachdenklich. Ich hatte den Eindruck, dass in diesem Jahr noch mehr Kinder in jungem Alter da waren. Zukunftsweisend. Spaziergänge durch die kreisenden Räder: In welche(r) Himmelsrichtung bewege ich mich gerade? Danke für das Bereiten des Bodens für dieses Zusammenkommen!“

Katja aus Berlin:

„Da ist dieser unsichtbare Magnet, der mich zum Herbstfest auf den Zinken zieht, diese Ahnung, dass es dort einfach nur gut werden kann. Und siehe da: mit so vielen Menschen gab es ein freudiges Wiedersehen, mit anderen ein Kennenlernen, drei Tage draußen in Gemeinschaft, drei Tage Lachen und Spaß, Sterne, Sonne, Regen und Blätterrauschen, Scharen von Vögeln am Tag, den Waldkauz in der Nacht, Austausch, Auseinandersetzen mit den Themen unserer Zeit, Umherstreifen den Tieren und Pilzen auf der Spur, Abende am Feuer mit intensiven Gesprächen, Witzen und Liedern.. Was für eine herrliche Ernte des Wirkens der ‚Wildnisfamilie‘! Und wie magisch die Szene, als wir kichernd, fast schon trunken vor Freude im Dunkeln zu unseren Zelten stromerten und ein großer Vogel vollkommen lautlos dicht an uns vorbeiflog und uns innehalten ließ…“

Susi aus Berlin:

„Auf dem Zinken stehe ich gemeinsam mit wundervollen Menschen in einem Kreis um einen noch leeren Gabentisch und wir singen, verbunden durch unsere Liebe und Hingabe zur Natur, zu allen fühlenden Wesen und zu diesem besonderen Platz. Feierlich, fröhlich, kraftvoll und zugleich leicht fühlt es sich an – ein Ritual des Dankes an die Fülle, die Gemeinschaft und das Leben. Einen herzförmigen roten Apfel und wilden Thymian habe ich mitgebracht von einem kleinen Ausflug in Stille zum Farnwäldchen, „Liebe“ & „Würze des Lebens“  verbinde ich damit.

Der Gabentisch füllt sich und die laut dazu gesprochenen Worte berühren mich sehr – ich bin dankbar ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Viele bunte Menschenkreise sehe, fühle und höre ich in den nächsten 2 Tagen und manchmal bin ich auch dabei – glücklich, geschafft und voller Dank, dass es uns gemeinschaftlich so gut gelungen ist, alle mit liebevoll zubereitetem Essen aus wertvollen Zutaten zu sättigen und gut zu versorgen, für all die Gespräche, Begegnungen und helfenden Hände, für die Lieder, für die Kinder, für das Lachen & Weinen, für die Elemente und das wilde Herbstwetter.“

Herman aus Leipzig:

„Ich konnte erst Samstagmittag anreisen, aber was mich gleich erfreut und über den Tag gerettet hatte, war, dass es noch etwas zu essen gab (ich hatte nicht mal daran gedacht, Kekse einzupacken) Das Essen war auch die gesamte Zeit ein Highlight für mich. Ein großes Lob an die Küche. Ein besonderes Highlight für mich war es auch, dass mein Sohn dabei war.

Dabei habe ich auch gemerkt, wie schön es ist, den eigenen Kindern ein Stück dessen mitgeben zu können, was einem selbst wichtig ist. Ein sehr meditativer Moment war für mich das „Schilde-Ritual“. Es lag eine ganz eigene Atmosphäre dabei über dem Zinken. Ein tiefes Ein- und Ausatmen.  Schön fand ich auch die Möglichkeit am Sonntagvormittag, sich mit Leuten aus der eigenen Region in Austausch gehen zu können.

Dörthe aus Hamburg:

„Wenn ich jetzt an die 4 Tage zurück denke, fallen mir so viele verschiedene Szenen ein. Das Spitzhaus, zum Bersten voll, Kreise, in denen die Jüngsten ganz einfach in der Mitte stehen, wahrnehmen und genießen, mitmachen. Verstreute Inseln über den ganzen Platz von Menschen, die einander begegnen und sich austauschen. Die Talenteshow mit zauberhaften und überraschenden Darbietungen im Feuerschein der 3 Schalen, größere und kleinere Dankesrunden bei Babu, die „Acht Schilde“ auf dem Feld. Geschäftiges unablässiges Tun in der Küche und die zufrieden das Essen genießenden Menschen.“

Das Team in der Sonne, im Regen, vor dem Fest und nach dem Fest. Ein Paul, aus dem die Leidenschaft sprüht mit seiner Familie an der Seite. Der Platz, der ein Zuhause bietet für alle, die bei ihm sein mögen. Und über allem schwebt: Muab, Muab, Muab, alter Muab… Alle Szenen aneinander gereiht lassen in mir das Bild einer Perlenkette entstehen. Jede Perle für sich ist wunderschön, die Kette als Ganzes zauberhaft.

Michael aus Berlin:

„Es war an einem der ersten Herbsttage dieses Jahres am Zinken, vormittags. Von der Nacht lag noch die klare Luft kalt auf den Wiesen. Im Wald aber löste sich die am Vortag hier gespeicherte Wärme und stieg als stetiger Strom nach oben. Da füllte sich diese Luft über dem Zinken mit ungewohnt kehligen Rufen. Auf mächtigen Schwingen vertrauten sich zwei im Fläming nicht alltägliche Võgel dem stetigen Aufwind an. Wie ein Brett lagen sie in der Luft, zogen stetig ihre Kreise.

Dem scharfen Blick der beiden Seeadler werden die Wesen nicht entgangen sein, die sich am Südrand des Gehölzes gekappten Bäumen gleich, aufrecht auf der Wiese hielten. Oder hin und her staksten und nun ihre hellen Flecken an ihrem oberen Ende in den Himmel reckten. Mitunter richten sie gar ihre vorderen Gliedmaßen nach oben, wiesen so dorthin, wo die Adler kreisten. Bis in luftige Höhen schraubten sich die Vögel. Hin und wieder werden ihnen von unten kommende kleine Blitze verraten haben, dass die Menschen mit Sehhilfen ausgestattet, ihren Blick nicht von ihnen lösen konnten.

Erst nach geraumer Zeit, vom Boden nur noch als Punkte wahrnehmbar, setzten die Adler ihre Reise fort, die sie von Nordosten gen Südwesten führte. Sie verließen den schönen Fleck im westlichen Fläming so wie sie ihn vorgefunden hatten. Wenn man so will, hielten es die rund hundert Menschen, die einige Tage später den selben Ort besuchten, auf ähnliche Weise. Sie füllten die Luft mit ihrem Gelächter und Gesängen. Sie erfreuten sich aneinander und tankten ihre Reserven auf. Das vollzog sich anders als bei den Vógeln.

Die Menschen entzündeten Feuer, richteten sich ein, sammelten Früchte und genossen leckere Gerichte. An einem besonderen Platz, einem Altar feierten sie die Fülle der Ernte, am Lagerfeuer erzählten sie sich Geschichten und trugen Lieder vor, und auf einem Feld trafen sie sich in einem großen Kreis für Momente der Selbstvergewisserung. Doch am Ende verließen sie, wie mir scheinen will, in diesem Punkt den Adlern gleich, den Platz wie sie ihn vorgefunden hatten, um ihre Reise des Lebens mit größerem Schwung oder auch in größerer Höhe fortzusetzen.“